Ein Jahr der Reflexion

Meine Kindheit verbrachte ich im ländlichen Wales.

Dort träumte ich schon früh von der weiten Welt und einem Glamour-Leben in der Modebranche. Ich stellte es mir so vor: luxuriöse Übernachtungen, teure Essen, einflussreiche Freunde, ein Traumzuhause und Inselurlaube, während ich Kleidung für die Reichen und Schönen kreiere.

Als die Pandemie die Welt zum Stillstand brachte, hielt ich inne und erkannte, dass all meine Träume wahr geworden waren. Ich begann, meine Anfänge zu reflektieren. Die Einschränkung sozialer Kontakte und von Reisen erinnerte mich an meine Kindheit.

Damals lebte ich mitten im Nirgendwo in einem Haus aus dem 17. Jahrhundert. Es gab keine öffentlichen Verkehrsmittel und meine Freunde wohnten nicht in der Nähe. Sportliche Aktivitäten waren begrenzt und ich verbrachte die meiste Zeit mit meinen Großeltern.

Meine Tochter und ich betrachteten den Lockdown im Jahr 2020 als eine seltene Chance, um mit unserer Leidenschaft fürs Backen zu experimentieren. Wir bereiteten uns gegenseitig Freude, indem wir walisische, britische und deutsche Klassiker auf gesunde Weise zubereiteten. Für uns war es der Anstoß, die traditionelle walisische Backkunst wieder aufleben zu lassen und klassische Rezepte gemeinschaftlich neu zu interpretieren.

Dear Doris ist kein gewöhnliches Kochbuch, sondern eine Hommage an meine Großmutter Doris. Ich möchte ihr auf diesem Weg von meinen Erlebnissen erzählen und davon, was ich in den letzten Jahren gelernt habe – über unsere Ernährung, unser Wohlbefinden und das Leben heute, das ihrer Generation völlig fremd gewesen wäre.

Eine Postkarte aus meinem Heimatdorf. Darauf zu sehen ist das White House. Dort lebte ich mit Doris 18 Jahre lang. Wir waren ein Drei-Generationen-Haushalt und mein Schlafzimmer befand sich hinter dem Fenster oben rechts. Mittelwales, ca. 1950.

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Schrankliebe oder Mutterliebe

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